Übersicht

Der Bundesrat hat heute das Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) beschlossen. Klingt kompliziert? Keine Sorge, hier erklären wir, was sich für Hausärzte, Patientinnen und Patienten sowie den Rettungsdienst ändert – verständlich für alle!

Was ändert sich konkret?

1. Hausarzttermine werden leichter zu bekommen
Bisher war es für viele schwierig, schnell einen Termin beim Hausarzt zu bekommen – vor allem für gesetzlich Versicherte. Mit dem neuen Gesetz wird das einfacher, weil:

  • Hausärzte mehr Patienten aufnehmen können.
  • Sie weniger Papierkram haben und weniger Zeit mit Abrechnungen verbringen müssen.
  • Es mehr Zeit für neue Patienten gibt, da chronisch Kranke nicht mehr jedes Quartal vorbeikommen müssen, nur damit der Arzt abrechnen kann.

2. Mehr Geld für Hausärzte – weniger Bürokratie
Ab sofort erhalten Hausärzte unbegrenzt Geld für alle Leistungen, die sie erbringen. Das bedeutet:

  • Jeder neue Patient zählt und wird bezahlt.
  • Mehr Behandlungen pro Patient bringen mehr Honorar.
  • Die sogenannten Jahrespauschalen ersetzen komplizierte Quartalsabrechnungen.

➡️ Warum das gut ist: Hausärzte können sich besser um ihre Patienten kümmern und unnötige Facharzttermine entfallen. Das spart Zeit, Nerven – und Kosten!

3. Bessere Versorgung für chronisch Kranke
Patientinnen und Patienten mit chronischen Krankheiten, die nicht ständig ärztliche Betreuung brauchen, müssen nicht mehr alle drei Monate zur Praxis. Die Ärztin oder der Arzt kann nun eine Jahrespauschale abrechnen, die bis zu vier Quartale abdeckt.

➡️ Was das bringt: Weniger überflüssige Arztbesuche, kürzere Wartezeiten und mehr Zeit für Patienten, die wirklich dringend Hilfe brauchen.

4. Mehr Anerkennung für wichtige Hausarztpraxen
Praxen, die besonders viele Aufgaben in der hausärztlichen Versorgung übernehmen, bekommen künftig eine Extra-Vergütung. Diese sogenannte Vorhaltepauschale wird gezahlt, wenn die Praxis:

  • lange Öffnungszeiten anbietet,
  • Hausbesuche macht oder
  • andere wichtige Versorgungsangebote bereitstellt.

➡️ Was das bedeutet: Ärztinnen und Ärzte werden besser unterstützt, wenn sie dort helfen, wo sie am meisten gebraucht werden – gerade in ländlichen Regionen.

5. Schnellere Hilfe für Menschen mit schweren Erkrankungen und Behinderungen
Für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit schweren Krankheiten oder Behinderungen gibt es jetzt schnelleren Zugang zu wichtigen Hilfsmitteln wie Rollstühlen oder speziellen Therapiegeräten.

➡️ Wie das klappt: Die Genehmigungsverfahren für diese Hilfsmittel werden einfacher und schneller.

6. Notfallverhütung nach sexuellem Missbrauch
Ein besonders wichtiger Punkt: In Fällen von sexuellem Missbrauch gibt es keine Altersbeschränkung mehr für den Zugang zu Notfallverhütungsmitteln (z. B. die „Pille danach“).

➡️ Warum das wichtig ist: Betroffene erhalten unkomplizierte Hilfe – egal, wie alt sie sind.

7. Mehr Zeit für die Wundversorgung
Produkte zur Wundbehandlung können jetzt bis Dezember 2025 abgerechnet werden. Damit haben Ärztinnen, Ärzte und Hersteller mehr Zeit, neue Regelungen umzusetzen.

Dieses Gesetz wird die ambulante Versorgung grundlegend verbessern. Wenn leicht chronisch Kranke nicht mehr alle drei Monate für die Quartalspauschale des Arztes in die Praxis einbestellt werden müssen, wenn zusätzliche Patienten abgerechnet werden können, wird auch wieder mehr Zeit sein für neue Patienten. Einen Termin beim Hausarzt zu bekommen, wird endlich wieder deutlich einfacher – insbesondere für gesetzlich Versicherte. Und Hausärzte können ihre Lotsenfunktion besser und mit weniger Bürokratie wahrnehmen. Das senkt die Kosten, überflüssige Facharzttermine fallen weg.

Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach

Warum ist das für den Rettungsdienst wichtig?

  • Weniger unnötige Notfalleinsätze: Wenn Patienten leichter einen Hausarzttermin bekommen, rufen sie nicht so schnell den Rettungsdienst für weniger dringende Probleme.
  • Bessere Nachversorgung: Chronisch Kranke erhalten schneller und besser abgestimmte Behandlung, was Folgeeinsätze verhindern kann.
  • Hausärzte als verlässliche Partner: Mit weniger Bürokratie können Hausärzte die wichtige Lotsenfunktion im Gesundheitssystem besser erfüllen. Das entlastet auch die Notaufnahmen und den Rettungsdienst.

Was bedeutet das für dich?

Für Patientinnen und Patienten heißt es: schneller zum Arzt, weniger unnötige Wartezeiten und bessere Versorgung.
Für Hausärzte: mehr Zeit für Patienten, weniger Bürokratie.
Für den Rettungsdienst: Weniger belastende Einsätze wegen fehlender hausärztlicher Versorgung und bessere Schnittstellen mit der ambulanten Versorgung.

➡️ Kurz gesagt: Ein Schritt in Richtung moderner, effizienter Gesundheitsversorgung – von dem am Ende alle profitieren.

Fazit

Mit dem neuen Gesetz werden Hausarzttermine einfacher zugänglich, das System entlastet und die Versorgung besser auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten abgestimmt. Für uns im Rettungsdienst bedeutet das vor allem: mehr Zeit für echte Notfälle und bessere Zusammenarbeit mit der ambulanten Versorgung. Ein Gewinn für alle!

Quelle: Bundesgesundheitsministerium

author avatar
Christian
Notfallsanitäter, Moderator, Mediengestalter, Unternehmer

Kommentar verfassen

Nach oben scrollen